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Noch ein langer Weg: Vier Fakten zum Thema Diversity
Kultur

Noch ein langer Weg: Vier Fakten zum Thema Diversity

Wie vielfältig ist Deutschland wirklich? Ein paar Zahlen und Fakten zeigen, wie Diversity in der deutschen Gesellschaft gelebt wird und wo noch Nachholbedarf besteht

31.07.2019 Autorin Linda Gondorf Lesedauer: 3 Minuten
Frauen in Führung, Homosexualität am Arbeitsplatz, Diversity-Management im Unternehmen: Studien belegen oft, in welchen Bereiche noch Luft nach oben ist und wo wir in Deutschland schon gut aufgestellt sind. Ein Überblick


1. Sehr gute Leader: Frauen

Knapp 29 Prozent der Führungskräfte in Deutschland sind Frauen, obwohl sie fast die Hälfte der Erwerbsbevölkerung ausmachen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Dieser Wert liegt geringfügig unter den Werten für 2015 und 2016. Der bisher höchste Anteil aber wurde bereits 2011 gemessen. Der damals verzeichnete Höchstwert war 30,3 Prozent. Bei OTTO steigt der Anteil weiblicher Führungskräfte seit Jahren leicht an. Wie in unserem Diversity-Factbook transparent gemacht, liegt diese Zahl mit Mitarbeiter*innen der Relation- und Kreditcenter bei 42,6 Prozent. 2016 waren es 39,1.

Die Studie von „Charta der Vielfalt” hielt fest: Die Wahrscheinlichkeit für Unternehmen, überdurchschnittlich erfolgreich zu sein, ist deutlich höher, wenn im Topmanagement Frauen vertreten sind. In Deutschland ist der Effekt besonders deutlich: Bei hohem Anteil weiblicher Führungskräfte verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit eines überdurchschnittlichen Geschäftserfolgs sogar.

2. LGBTIQ* fördern

Rund 28,9 Prozent sprechen offen mit Kolleg*innen über ihre sexuelle Identität am Arbeitsplatz. Im Jahr 2007 waren es nur 12,7 Prozent. So sagt es die Studie „Out im Office!?“ der Antidiskiminierungsstelle des Bundes gemeinsam mit der Hochschule Fresenius und dem Institut für Diversity & Antidiskriminierung (IDA). Doch einen großen Teil der eigenen Identität verstecken zu müssen, beeinträchtigt immer noch viele Arbeitnehmer*innen. „Queere Netzwerke können in Unternehmen ganz wesentlich dazu beitragen, die Zufriedenheit „betroffener“ Kolleg*innen zu erhöhen und Ängste, etwa vor einem Coming-out, zu nehmen – allein weil Betroffene wissen, dass sie nicht allein sind und wissen, wohin sie sich wenden können, etwa bei Diskriminierung. Das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, gerade auch für neue Kolleg*innen”, so Ingo Bertram, Gründer des Otto Group-Netzwerks More*. Nachdenklich stimmt, dass laut Studie von „Charta der Vielfalt" bei den Themen sexuelle Orientierung sowie Religion und Weltanschauung eine Mehrheit der Firmen (bis zu 60 Prozent) keinen Handlungsbedarf sehen.

Die Gründer*innen des queeren OTTO-Netzwerks MORE*

3. Wirtschaft und Diversity im Gleichschritt

Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Erfolg und Diversity. Das sehen auch 90 Prozent der Personalverantwortlichen so und das zeigt auch eine internationale McKinsey-Studie von 2018: Bei Unternehmen mit besonders ausgeprägter ethnischer Vielfalt steigt die Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein, um 33 Prozent.

4. Mehr Diversity-Management in Unternehmen

Diversity Management auf dem Vormarsch? Eher nicht. Knapp zwei Drittel der deutschen Unternehmen sind im Bereich Diversity Management noch nicht aktiv geworden. Ulrike Andraschak, Leitung Diversity Management bei OTTO setzt sich hier zu 100 Prozent für Chancengleichheit ein. Das ist äußerst wichtig, denn das Thema liegt laut einer Studie von Hays und dem Institut für Beschäftigung und Employability Ludwigshafen im HR-Bereich auf den unteren Rängen. Nur 10 Prozent der Befragten glauben an die Wichtigkeit des Themas.

Dabei ist klar: Diversity Management steigert den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Nur wer vielfältig aufgestellt ist, kann den sich ständig wandelnden Märkten beruhigt begegnen. Vielfältige Teams ermöglichen durch interkulturelle Kompetenzen und spezielles Know‐how den Zugang zu neuen Märkten und Kundengruppen, sind flexibler und können zielgerichteter und schneller auf Marktbedingungen reagieren.