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Wie geht Führung auf Distanz?
Kultur

Wie geht Führung auf Distanz?

Was bewegt zurzeit Kolleg*innen und wie sollten Führungskräfte in der neuen Situation handeln?

31.03.2020 Autorin Linda Gondorf Lesedauer: 3 Minuten
Kinderbetreuung, Sorge um die Eltern und Freunde, Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben, Existenzängste: Mitarbeiter*innen haben zurzeit extrem viele Sorgen. Wie kann in all dem Chaos wenigstens die Arbeit und die Führung durch den*die Chef*in einigermaßen reibungslos ablaufen?

Wir befinden uns beruflich und privat in einer Ausnahmesituation. Daher braucht es mehr denn je klare Grenzen zwischen beruflicher und privater Sphäre. Die Krisensituation zwingt Teams bereits zu massiven Umstellungen in der Lebens- und Arbeitsweise. Denn unsere Eigenverantwortung steigt stark an. Doch die Krise ermöglicht auch die Entfaltung unserer Potenziale: Wir erschließen uns neue Fähigkeiten, lernen Homeoffice auf eine ganz andere Art, erleben neue Meetingkulturen, neuen Austausch und entwickeln dadurch ein agiles Mindset.
Was bewegt zurzeit Kolleg*innen und wie sollten Führungskräfte in der neuen Situation - führen auf Distanz - handeln?

Wie Mitarbeiter*innen damit umgehen

Mitarbeitende können sich unterschiedlich gut und schnell auf die neue Situation einstellen und empfinden verschiedene Aspekte der Situation als herausfordernd. Dies hängt von diversen Faktoren ab, wie zum Beispiel ...
• den Vorerfahrungen mit mobilem Arbeiten.
• den Präferenzen bezüglich des Arbeitsumfeldes, der bevorzugten Rolle sowie der Aufgaben.
• dem Persönlichkeitstyp (Nähe-Typen suchen den intensiven Austausch mit Menschen. Distanz-Typen streben nach Freiheit und Rückzugsmöglichkeiten. Dauer-Typen brauchen Vorhersehbarkeit und Planbarkeit. Wechsel-Typen lieben das Neue und die Abwechslung).
• der Vertrautheit, auch persönliche Themen in rein digitalem Kontakt zu teilen.

Die „To Dos" der Führungskraft

  • So viele aktuelle Informationen wie möglich haben, um Mitarbeiter*innen Fragen beantworten zu können.
  • Mit anderen Führungskräften austauschen und ins Sparring gehen.
  • Vordenken: Wie lauten Antworten auf schwierige Fragen, die von Kolleg*innen an die Führung rangetragen werden? Wie antwortet man auf die Frage nach der Sicherheit des Arbeitsplatzes?
  • Persönliche Themen nicht außer acht lassen und im 1-zu-1-Gespräch ansprechen. Zum Beispiel Kinderbetreuung, Pflege der Eltern. So etwas belastet gerade Mitarbeiter*innen zusätzlich.
  • Als Führungskräfte auf die eigene Gesundheit achten und eine gesunde Verbindung von Arbeit und Privatleben vorleben.
  • Soziale Vernetzung fördern, wenn möglich, immer das persönliche Gespräche via Video.
  • Die Bindung zwischen den Mitarbeitenden und den Teammitgliedern aufrechterhalten, bspw. durch gemeinsame Ziele, Anerkennung, Vertrauen sowie Raum für informelle Gespräche.
  • Mit dem Team darüber reden, wie zufrieden sie mit ihrer Arbeit und ihren Aufgaben im Homeoffice sind.
  • Die Kommunikation sollte immer offen sein, den Ernst der Lage benennen und nichts verharmlosen.
  • NIEMALS die Mitarbeitenden in trügerischer Sicherheit wiegen oder falsche Versprechungen machen.
  • Gleichzeitig zum jetzigen Zeitpunkt keine unnötigen Ängste schüren.
  • Die Führung sollte die Teams und Mitarbeitenden bei einer transparenten und klaren Arbeitsaufteilung unterstützen und für intensive und vor allem regelmäßige Kommunikation sorgen.
  • Vertrauen schenken ist wichtiger denn je.

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