RePack-Testlauf: Mehrheit gefällt das Angebot einer alternativen Verpackung
Kund*innen-Feedback zum RePack: Mehrheit sieht Mehrwegversandtasche positiv
Diese faltbare Tasche aus 100 Prozent recyceltem Polypropylen ist ein kleines Wunder: Sie ist eine Mehrwegverpackung, die nach der Nutzung aufbereitet, desinfiziert und gereinigt wird und dann für die nächste Bestellung bereit ist. Sie kann bis zu 20 Mal wiederverwendet werden und spart deshalb im Vergleich zu herkömmlichen Versandverpackungen bis zu 80 Prozent CO2 und 96 Prozent Müllvolumen ein. Wir haben dieses robuste und umweltfreundliche Ding im Sommer 2020 getestet und an rund 5000 zufällig ausgewählte Kund*innen verschickt. „Wir wollten testen, wie OTTO-Kund*innen auf die Tasche reagieren, ob sie diese zurückschicken und wie sie den Prozess finden und verstehen“, erklärt Karla Jabben im Gespräch. Sie ist aus dem OTTO-Nachhaltigkeitsteam und verantwortlich für Verpackungsprojekte wie RePack oder WILDPLASTIC.
Wir haben unsere Kund*innen befragt
Im Rahmen des Tests haben wir allen Kund*innen, die eine wiederverwendbare Versandtasche erhalten haben, gebeten an einer freiwilligen (nicht repräsentativen) Umfrage teilzunehmen. Beigelegt war auch eine Handhabung über den Rücksendeprozess. Die guten Nachrichten: „Der Mehrheit fiel die Mehrwegversandtasche positiv auf – zudem gefiel der großen Mehrheit, dass wir eine Alternative zur klassischen Einwegverpackung testen. Auch der Rücklauf war besser als gedacht: 75 Prozent der im Test verschickten RePack-Taschen wurden an uns zurückgesendet – darunter natürlich ein signifikanter Anteil mit zu retournierenden Artikeln, aber eben auch leere Taschen, ohne Inhalte“, sagt Karla. So konnte die Tüte einfach bei dem*der Hermes-Zusteller*in oder in einem der rund 16.000 Hermes PaketShops – egal ob die Tüte leer ist oder eine Retoure enthält – abgegeben werden.
Der Mehrheit fiel die Mehrwegversandtasche positiv auf – zudem gefiel es, dass wir eine Alternative zur klassischen Einwegverpackung testen
Unsere Learnings aus dem Test
Das interessanteste Learning ist sicherlich, dass der Großteil der Kund*innen im Pilottest laut Umfrage bereit gewesen wäre, ein Pfand für eine Mehrwegverpackung zu hinterlegen oder einen Aufpreis zu zahlen. Für unseren Testversand wurde kein Pfand oder Aufpreise erhoben, wir haben rein an den guten Willen appelliert. Die mehrheitliche Pfandbereitschaft überraschte, da diese für ein geschlossenes Mehrwegsystem extrem wichtig ist.
Klar wurde auch durch diesen Test: In kleinerem Rahmen lässt sich der Einsatz grundsätzlich möglich machen. Vor einer flächendeckenden oder gar branchenweiten Einführung aber gilt es insbesondere die erheblichen Mehraufwände in der Logistik zu durchdenken. „Der Aufwand für Rückversand, Reinigung, Aufbereitung und Desinfektion ist nicht zu unterschätzen, zumal der Personalbedarf in der Logistik bekanntlich schon heute beträchtlich ist und teils nur schwer gedeckt werden kann. Langfristig müsste hier zusätzlich über ein einheitliches Pfand- und Rückführungssystem nachgedacht werden, sodass der*die Kund*in bewusst eine Mehrwegverpackung im Bestellprozess auswählen kann und wir dadurch die Retourenquote aus dem Test noch steigern können. Nur dann funktioniert ein Mehrwegsystem“, so erklärt es Karla. Neben einer möglichen Branchenlösung wäre eine individuelle, freiwillige Wahlmöglichkeit pro oder contra Mehrwegverpackung im Checkout-Prozess denkbar. „Den Einsatz von Mehrweg bei Verpackung werden wir weiterhin beobachten. Denn das Thema bleibt hochinteressant.“