Instagram In-App-Shopping: So funktioniert’s
Instagram als Marketing-Kanal
Instagram hat sich zu einem der wichtigsten Social-Media-Kanäle entwickelt. Im Juni 2018 gab die Plattform offiziell bekannt, die Marke von 1 Milliarden Usern geknackt zu haben. Besonders unter den Millennials und der Generation Z ist ein Shift von Facebook zu Instagram sichtbar. Instagram wächst schneller als Facebook und zeigt ein ca. 4fach höheres Engagement.
Instagram ist eine App, die zunehmend hybrider wird und alle Needs des Users abdeckt. Man könnte sagen: ein Kiosk, der alles hat: kurzweiligen Videocontent und Entertainment über Stories und IGTV, Streaming über IG Live, Inspiration, ergänzt durch Bookmarking und Shopping. Diese Vielfalt zeigt sich auch in den Werbemittelformaten: Von Story Ads über Instant Experience bis hin zu produktfokussierten Ads – Instagram deckt zunehmend den gesamten Funnel ab.
Einer Studie von YouGov zufolge nutzt ein Großteil der Millennials Instagram, um bekannten Persönlichkeiten (45 %) und ihren Lieblingsmarken (42 %) zu folgen. Instagram ist durch den visuellen Schwerpunkt ein sehr persönlicher Kanal, den Brands nutzen können, um eine emotionale Bindung zu ihrer Zielgruppe aufzubauen – ein wertvoller Marketing-Kanal also.
Durch den Ausbau neuer Shopping-Funktionenkönnen Brands ihre Zielgruppe nicht nur im oberen Teil des Sales-Funnels erreichen, also deren Interesse wecken und Aufmerksamkeit erregen, sondern sogar direkt Conversions erzielen. Instagram erreicht wie kaum ein anderer Kanal die Kunden auf allen Etappen ihrer Customer Journey.
Instagram erfährt seit zwei Jahren einen starken Umbruch. Weg vom „High Glossy Magazin“ hin zum „One Stop Shop“, der dem User alles bietet: Inspiration, Entertainment, Interaktion, Produkte und Angebote. Hier spielt die Insta-Story die Hauptrolle.
Was ist Instagram In-App-Shopping und wie funktioniert es?
Mit Instagram In-App-Shopping können Produkte direkt in einem Post oder einer Storyangezeigt werden. Durch Shopping-Tags gelangt der User durch wenige Klicks zu dem Produkt auf der Unternehmensseite und kann es kaufen.
Die Daten für die Produkte werden im Facebook Business Manager hinterlegt. Das Instagram-Unternehmensprofil wird dann mit Facebook gekoppelt und die Produkte lassen sich in der Instagram-App abrufen und auswählen.
Einrichtung von Instagram In-App-Shopping: Wie geht das?
Um deine Produkte direkt in der App anzeigen zu lassen, muss dein Instagram Profil ein Unternehmensprofil sein und mit einem Facebook-Shop oder Facebook-Produktkatalog verbunden sein. Die Shopping-Funktion auf Instagram zieht die Daten über den Facebook Business Manager. Dort kannst du unter der Einstellung Beitragsoptionen > Shop > Produkte neue Produkte hinzufügen und verwalten.
Damit Instagram auf die Daten im Facebook Business Manager zugreifen kann, ist eine Verknüpfung der Konten notwendig. Dafür kannst du dein Instagram-Profil im Business Manager von Facebook hinterlegen. Geh dazu im Business Manager auf die Unternehmenseinstellungen, wähle links unter dem Menüpunkt „Konten“ > „Instagram Konten“ und klicke auf den Button „+ Hinzufügen“. Gib die Daten deines Instagram-Profils ein und füge das gewünschte Profil hinzu. Um die Funktion endgültig zu aktivieren, müssen einmalig neun Beiträge mit Produkten hinterlegt werden. Ab dann ist Instagram In-App-Shopping für dich freigeschaltet.
Voraussetzung für den Vertrieb von Produkten über Instagram ist, dass es sich dabei um ein physisches Produkt handelt. Verkaufst du also eine Dienstleistung oder eine Software, gibt es bei Instagram derzeit noch keine Möglichkeit, dein Produkt per In-App-Shopping anzubieten.
Checkliste für die Einrichtung von Instagram In-App-Shopping
- Dein Instagram-Profil ist als Unternehmensprofil gekennzeichnet
- Du hast physische Produkte im Angebot
- Produkte im Facebook Business Manager hinzufügen oder im Produktkatalog unter facebook.com/products anlegen
- Instagram Account mit Facebook Business Manager verknüpfen
Instagram In-App-Shopping-Funktionen
Die Shopping-Funktionen auf Instagram können in drei verschiedene Bereiche eingeteilt werden: Durch Shopping Tags im Feed, Shop-Funktion in den Stories und Einkaufen im Explore-Feed. Wie du die Bereiche am besten für dich nutzen kannst, zeigen wir dir jetzt:
Shopping-Tags im Instagram Feed
Brands können ihre Produkte in Video- oder Fotobeiträgen markieren, das funktioniert über die im Datenfeed hinterlegte Artikelnummer. Der User bekommt durch einen Klick alle im Beitrag markierten Produkte angezeigt und hat so die Möglichkeit, beispielsweise ganze Outfits seiner Lieblingsinfluencer nachzushoppen.
Die Beiträge, inklusive Produkte, oder auch einzelne Produkte können gespeichert und zu einer Sammlung hinzugefügt werden. So kann der User eine Wunschliste mit seinen Lieblingsprodukten anlegen und sie jederzeit nach Belieben wieder aufrufen und erwerben. Gespeicherte Produkte werden automatisch in einer „Shopping“-Sammlung gespeichert. Es ist auch möglich, eigene Sammlungen zu erstellen.
Auf Unternehmensprofilen finden Nutzer außerdem unter dem Reiter „Shopping“ eine Auflistung aller Produkte, die im Feed vorgestellt wurden. Diese können so leichter wiedergefunden werden.
Story-Ads und Tags in Instagram Stories
Mittlerweile werden mehr Stories geteilt als Beiträge im Feed. Das liegt daran, dass die Instagram Stories perfekt auf die Bedürfnisse der User abgestimmt sind und vor allem durch ihre Vergänglichkeit von 24 Std (organisch) die Hürde zum Teilen als geringer vom User empfunden wird. Sie erzählen Geschichten in einer begrenzten Zeitspanne von max. 15 Sekunden. So können User private Einblicke in das Leben ihrer Bekannten und Influencer erhaschen. Auch für Brands interessant, denn so können sie eine persönlichere Bindung zu ihren Followern aufbauen.
Instagram Stories werden von Instagram mit immer neuen Features angereichert. Interaktive Elemente wie der Fragesticker, Votings, Emojislider oder die neue Quiz Funktion lassen den User direkt in das Geschehen eingreifen und mit der Marke interagieren. Brands können so eine Verbindung zu ihren Followern schaffen und sich sogar Feedback und Inspirationen einholen. Diese nativen Features werden sukzessive weiter ausgebaut.
Bei den Ad Placements sind derzeit extrem gute CPMs und CPVs in der Story erzielbar, insbesondere durch das Story Carousel Placement*. Instagram vereint also den traditionellen Widerspruch zwischen Reichweite und Relevanz durch die IG Story.
*45 sekündige Werbevideos, die in drei Story Cards á 15 Sekunden aufgeteilt sind.
Einkaufen im Explore Feed
Im Explore-Bereich können User Inhalte aus der gesamten Instagram Community entdecken. Welchen Content der User zu sehen bekommt, basiert auf dem bisherigen Nutzerverhalten, wie zum Beispiel Likes, Shares und Comments, aber auch welchen Accounts der User folgt, spielt hier eine Rolle.
Welcher Content es in den Explore-Feed schafft, hängt neben der Themenaffinität des Users außerdem stark von den Engagement-Zahlen des Contentsab. Instagram TV Formate werden hier zunehmend exponierter dargestellt, weil Bewegtbild am stärksten vom User konsumiert wird. Seit Kurzem gibt es im Explore-Bereich ebenfalls einen „Shopping“-Reiter, unter dem Beiträge mit getaggten Produkten zu finden sind. 90 Millionen User lassen sich monatlich bereits dort inspirieren.
Wenn du die folgenden Tipps befolgst, hast du gute Chancen, im Explore-Bereich angezeigt zu werden:
So gelangt dein Content in den Explore-Bereich:
- Bewegtbild gewinnt
- Besonders IG Live und IGTV werden bevorzugt angezeigt
Fördere das Engagement innerhalb deiner Community:
- Fordere deine Nutzer im Post aktiv zur Interaktion auf
- Interagiere mit deinen Followern in den Kommentaren
- Für welche Themen interessieren sie sich?
- Was befindet sich auf ihren Profilen?
- Wem folgen sie?
Kommende Instagram-Trends
In-App-Checkout
In den USA wird gerade an einigen ausgewählten Brands die neue In-App-Checkout-Funktion getestet. Dadurch muss der User nicht mehr auf die Unternehmensseite weitergeleitet werden, um seinen Kauf abzuschließen, sondern kann den Bestellvorgang direkt auf Instagram abschließen. Die Zahlung ist über PayPal und Kreditkarte möglich. Der Zeitpunkt für einen Rollout in EMEA ist noch unklar. Noch ist Instagram Shopping ein organisches Format. Mit erwartetem Rollout des In App Payment wird es hier sicherlich auch Möglichkeiten zur Bewerbung geben.
IGTV
IGTV (Instagram-TV) lässt zu, Story-Videos mit einer Länge von über 15 Sekunden zu veröffentlichen. Das Feature ist noch relativ jung und noch gibt es dort keine Möglichkeit Ads zu platzieren. Sahra sieht hier aber ein hohes Potential. Zukünftig soll es auch möglich sein, nach Themen und Hashtags Inhalte auf IGTV zu suchen. Somit könnte IGTV dann noch mehr Relevanz gewinnen:
In der Explore Section werden IGTV-Videos zunehmend präsenter. Hier liegt noch viel Potential für Formate, die über die Aufmerksamkeitsspanne in der Story hinausgehen. Wichtig: Content für IGTV muss speziell konzipiert werden, um Mehrwert zu bieten.
Momentan dominieren im IGTV Inhalte wie Tutorials, Vlogs, DIY-Inhalte, interaktive Interview- und Serienformate. Wenn du auf den IGTV-Zug aufspringen möchtest, kannst du dich also an diesen Content-Formaten orientieren.
IG Shopping für Creators/ Influencer
Die Shopping Funktion und das Markieren von Produkten wird zukünftig auch für Influencer und Creators verfügbar sein. Derzeit ist dieses Feature bereits für einen kleinen Kreis nutzbar.
Fazit
Instagram ist und bleibt auch dank seines großen Abwechslungsreichtums einer der beliebtesten Social-Media-Kanäle. Brands, die 18-34-Jährige zu ihrer Zielgruppe zählen, können auf Instagram als Marketing-Kanal kaum verzichten. Durch die ständig neu hinzugefügten Features wird Instagram auch in den kommenden Jahren seinen Wert weiter steigern und Prognosen zufolge bald Facebook hinsichtlich aktiver User-Zahlen überholt haben.
Das Schöne an der App: Durch verschiedene In-App-Shopping-Funktionen haben Brands viele Möglichkeiten, ihre Produkte über Instagram zu vertreiben. Und das obwohl sowohl Millennials als auch die Generation Z immer schwerer erreichbar sind. Gründe dafür sind laut Sahra unter anderem die wachsende Abneigung gegen werblichen Content und die geringe Aufmerksamkeitsspanne von 1,7 Sekunden. Mit ein paar Tricks machst du dir genau diese Eigenschaften zu Nutze! Wer also seine Brand noch nicht Instagram-ready gemacht hat, sollte das schleunigst tun.