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Porträt von Saskia Busch. Sie trägt einen grau, rosa gestreiften Pulli und lehnt sich an ein Geländer
Technologie

Über Umwege in die IT: Saskias Quereinstieg bei OTTO

Von der Psychologie hin zur Technologie: Saskia Busch über Bootcamps, Hürden und ihre große Leidenschaft IT

07.04.2022 Autorin Verena Kolb Lesedauer: 4 Minuten
Mit dem Psychologie-Master in der Tasche merkt Saskia schnell: ihr Herz schlägt eigentlich für das Programmieren. Und so bildet sie sich auf eigene Faust weiter, bis sie am Ende als Quereinsteigerin in der IT bei OTTO arbeitet

Studium

Saskia ist 21 Jahre alt, als sie von ihrer Heimatstadt Kiel nach Hamburg zieht, um hier Psychologie zu studieren. Auf den Bachelor folgt der Master, so wie man es eben macht. Ihre Vertiefung ist der wirtschaftliche Bereich, dort absolviert sie mehrere Praktika und Werkstudententätigkeiten in den Personalabteilungen unterschiedlichster Unternehmen. „Parallel zum Ende meines Masters endete auch mein letztes Praktikum in der Organisationsentwicklung und ich habe gemerkt: Das ist einfach nicht meins. Ich habe mich nicht angekommen gefühlt“, sagt die 29-Jährige rückblickend. Und da sie schon immer gerne analytisch gearbeitet und ihr das wissenschaftliche Programmieren im Studium Spaß gemacht hat, wächst in Saskia der Wunsch nach einer Veränderung.

Porträt von Saskia Busch. Sie trägt einen grau, rosa gestreiften Pulli und lehnt sich an ein Geländer Ich habe mich nicht angekommen gefühlt.

Saskia Busch , Junior Softwareentwicklerin in der IT-Logistik

Wendepunkt

„Was will ich eigentlich wirklich? Wohin soll es gehen?“. Das waren die Fragen, die sich Saskia zu dieser Zeit oft gestellt hat. Und dann kam ihr die Idee: „Im Personalwesen konnte ich bereits Erfahrung sammeln, aber es hat eben etwas gefehlt. Warum also nicht meine HR-Kenntnisse mit der IT-Leidenschaft verknüpfen?“, so ihr Gedankengang. Und damit taucht Saskia in die Welt der Technologie ein, programmiert zunächst privat und für sich selbst. Nach ersten Onlinekursen nimmt sie im Sommer 2020 an der Informatica Feminale teil, ein Sommerstudium speziell für Frauen in der IT. Auf dem Programm stehen für Saskia unter anderem Grundlagenkurse zu der Programmiersprache JAVA und zur App-Entwicklung – und Saskia merkt schnell, dass sie hier genau richtig ist.

Das Bootcamp war fordernd und spannend zugleich. Vor allem habe ich gemerkt, dass ich voll und ganz als Entwicklerin arbeiten möchte

Nicht verwunderlich also, dass sie sich kurze Zeit später für ein zwölfwöchiges Coding-Bootcamp anmeldet, um weitere technische Fähigkeiten zu erlangen. Und hier passiert es: „Das Bootcamp war fordernd und spannend zugleich. Und vor allem habe ich schnell gemerkt, dass ich nicht mehr nur in einer Schnittstelle arbeiten möchte, sondern voll und ganz als Entwicklerin“, sagt Saskia rückblickend. Aus ihrem privaten Umfeld gab es gemischte Gefühle in Hinblick auf ihre Entscheidung, rein in der IT-Welt Fuß fassen zu wollen: „Klar, ich habe super viel Unterstützung erfahren. Aber es gab eben auch Personen, die mich schon in die Psychologie-Schublade gesteckt haben. Und das war für sie mit IT nicht vereinbar.“
Doch Saskia geht das Risiko ein und schreibt ihre Bewerbung für eine Junior-Stelle in der IT von OTTO.

Leidenschaft

Im Frühjahr 2021 geht ihre Bewerbung raus, kurze Zeit später durchläuft sie in dem Bewerbungsverfahren verschiedene Coding-Challenges und Interviews. Dabei kann sie mit ihren IT-Kenntnissen überzeugen und startet im März 2021 als Junior Softwareentwicklerin in der IT-Logistik. Hier kümmert sie sich softwareseitig um Wareneingänge und ist gleichzeitig Schnittstelle zu den Lagern von OTTO, wo sie sicherstellt, dass OTTO und seine Partner auf der einen und die Lager auf der anderen Seite transparent wissen, was mit der jeweiligen Ware passiert. Mit einer großen Portion Motivation und Neugierde lernt sich Saskia schnell in die Themen ein. Ihr Team hat auch viel dazu beigetragen, dass sie sich von Tag eins an wohlfühlte: „Ich wurde als Quereinsteigerin herzlich willkommen und von Anfang an ernst genommen. Darüber hinaus hat sich das Team viel Zeit für meine Einarbeitung genommen“, erinnert sie sich.
Fragt man Saskia, wie es sich als Quereinsteigerin anfühlt in einem IT-Bereich zu arbeiten, so lautet die Antwort: „Es ist ein gutes Gefühl! Einen ersten Grundstock an praktischem Wissen hatte ich ja bereits, aber ich lerne jeden Tag dazu – auch ein Jahr später noch“, lacht die 29-Jährige.

Ende gut, alles gut

Ihr Studium bereut Saskia rückblickend nicht, ganz im Gegenteil: „Ich bin happy über meinen Werdegang. Alles ist am Ende genauso gekommen, wie es sein soll. Den meisten meiner Kolleg*innen aus dem Coding-Camp ist der Quereinstieg in die IT übrigens gelungen. Manchmal früher, manchmal später. Aber wenn man motiviert ist und Spaß am Programmieren hat, dann kann es funktionieren“, sagt Saskia und will damit auch andere Personen motivieren, ihrer Leidenschaft für die IT nachzugehen – wenn auch manchmal über Umwege.

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